Zahnzusatzversicherung sinnvoll oder nicht

Viele Faktoren sprechen dafür, dass der Abschluss einer privaten Zahnzusatzversicherung sinnvoll ist. Wirft man einen Blick auf die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung hinsichtlich Zahnersatz und Zahnarztleistungen, ist eine ergänzende Vorsorge mit Hilfe einer Zahnzusatzversicherung durchaus sinnvoll. Schließlich wurden die Leistungen der gesetzlichen Versicherung in den vergangenen Jahren drastisch gekürzt.

Werden Behandlungen nicht mehr erstattet, müssen diese auf eigene Kosten beglichen werden. Voraussetzung für einen umfassenden Versicherungsschutz ist allerdings die Wahl eines leistungsstarken Tarifs der Zahnversicherung, der im Ernstfall anfallenden Kosten übernimmt und die Versicherungsnehmer so vor finanziellen Nöten schützt.

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Private Zahnzusatzversicherung sinnvoll

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Kronen, Brücken und Implantate sind sehr teuer. Neben der Behandlung des Zahnarztes müssen auch diverse Labor- und Materialkosten übernommen werden. Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen besagt daher, dass Versicherte für Zahnersatz lediglich die Kosten der Regelversorgung in Anspruch nehmen können.

Als Regelversorgung gilt allerdings nur die jeweils günstigste Möglichkeit der Zahnarztbehandlung. Dies kann etwa eine Brücke oder eine Krone aus Metalllegierung sein. Vor einer Kostenerstattung wird zuerst geprüft, welche Behandlung medizinisch notwendig und wirtschaftlich sinnvoll ist.

  • langfristig ist der Abschluss einer privaten Zahnzusatzversicherung sinnvoller Schutz vor hohen Kosten

Optisch gesehen entsprechen diese Lösungen jedoch oft nicht den Wünschen der Versicherten. Schließlich ist eine zahnfarbene Keramikkrone deutlich schöner und beim Lächeln nahezu unauffällig. Ein Implantat ist zudem wesentlich schonender für die Patienten, denn hierfür müssen Nachbarzähne weder überkront noch abgeschliffen werden.

Jeder Achte kann sich kein Zahnersatz leisten

Für ein Implantat fallen jedoch Kosten von bis zu 3.000 Euro an. Für die Regelversorgung werden jedoch maximal 400 Euro von der Krankenkasse übernommen. Die Differenz von rund 2.600 Euro müssen die Versicherten aus eigener Tasche bezahlen. Kosten, die sich viele Versicherte nicht leisten können. Deshalb hat jeder Achte Deutsche eine Zahnlücke, wie eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK ermittelte.

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Zahnzusatzversicherung übernimmt anfallende Kosten

Zuzahlungen bei der gesetzlichen Krankenkasse sind aber nicht nur für Zahnersatz fällig, sondern auch für verschiedene Behandlungen wie etwa Wurzelbehandlungen. Nicht jede vom Zahnarzt angebotene Leistung wird hier von der Krankenkasse erstattet und muss wiederum privat finanziert werden.

Mit einer privaten Zahnzusatzversicherung können Versicherte diese Zuzahlungen begrenzen. Die Versicherung übernimmt je nach vereinbarter Leistung die Differenz zu den Leistungen der GKV und trägt auch die Kosten des Zahnersatzes. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, wie hoch die Erstattungszahlungen im Einzelnen sind.

Prozentuale Kostenerstattung in der Zahnzusatzversicherung sinnvoll

Bei einigen Tarifen wird der Zuschuss der gesetzlichen Kassen lediglich verdoppelt. Im oben genannten Beispiel würden Versicherte so 800 Euro ihrer Kosten abdecken können, die übrigen 2.200 Euro müssten aber nach wie vor übernommen werden.

Daher ist es sinnvoll, bei der Zusatzversicherung auf eine prozentuale Übernahme der Kosten zu bestehen. Hier sind Zuzahlungsoptionen von 50-95 Prozent der Zahnarztrechnung möglich, was im Beispiel eine Erstattung von bis zu 2.850 Euro möglich macht.

Die Zuzahlung der Versicherten beschränkt sich damit auf ein Minimum. Zudem haben die Ärzte bei Patienten mit Zusatzversicherung die Möglichkeit, ihr Honorar nach der höheren privaten Gebührenordnung für Zahnärzte abzurechnen, dies gilt auch für Material- und Laborkosten. Sofern vereinbart trägt die Versicherung auch die Kosten für Kieferorthopädie sowie für die oft kostenintensive Zahnprophylaxe.

Diese Leistungen bieten gute Zahnzusatzversicherungen:

  • Zahnbehandlungen, insbesondere Kosten für Zahn-, Mund- und Kieferbehandlungen, die die gesetzliche Kasse nicht trägt
  • Zahnersatz, Erstattung der Kosten prozentual vom Rechnungsbetrag
  • Kostenerstattung für Kieferorthopädie
  • Zahnprophylaxe, zum Beispiel die professionelle Zahnreinigung

Für wen ist die private Zahnversicherung sinnvoll oder nicht?

Grundsätzlich ist eine private Zahnzusatzversicherung für alle gesetzlich Versicherten sinnvoll. Aufgrund des festen Leistungskatalogs verbleiben bei vielen Patienten offene Rechnungsbeträge, die aus eigenen Mitteln finanziert werden müssen. Da nie abgesehen werden kann, welche Behandlungen im Einzelfall tatsächlich notwendig werden und welche Kosten hierfür anfallen, sollten die finanziellen Risiken abgedeckt werden.

Zahnversicherung für Kinder sinnvoll, da besonders günstig

Dies gilt vor allem für Menschen, die keine Rücklagen besitzen und die Zahnarztrechnungen im Ernstfall nicht übernehmen könnten. Mit kleinen monatlichen Beiträgen ist es hier möglich, die hohen Kosten, die vor allem im Alter anfallen, abzufedern. Aber auch dann, wenn Vermögen vorhanden ist, kann eine Zusatzversicherung sinnvoll sein, denn vielfach ist das Geld bereits für Kinder oder Enkel verplant und sollte daher nicht für die Zahnvorsorge eingesetzt werden.

Letztlich ist eine private Zusatzversicherung natürlich auch für Menschen sinnvoll, die unter Parodontitis leiden. Erfahrungen zufolge kommt es bei diesem Krankheitsbild recht früh zu Zahnverlust, der jedoch von den gesetzlichen Kassen nicht finanziert wird. Wichtig ist jedoch, dass bislang noch keine Behandlung notwendig geworden ist. In diesem Fall würde die Versicherung die Kosten nämlich nicht mehr übernehmen, denn bereits begonnene Behandlungen sind von den Versicherungsleistungen ausgeschlossen.

Stiftung Warentest empfiehlt private Zahnzusatzversicherung als sinnvolle Ergänzung

Auch die Stiftung Warentest hat in ihrem Test vom Juli 2014 die private Zahnzusatzversicherung als sinnvolle Ergänzung bezeichnet. Wichtig ist nach Ansicht der Tester jedoch, dass die Versicherung einige Mindestleistungen bietet und die Kosten für Zahnersatz zu 80-95 Prozent übernimmt.

Auch für die professionelle Zahnreinigung sollten die Versicherungen aufkommen, denn sie sorgt dafür, dass das Gebiss langfristig gesund bleibt und weniger Behandlungen notwendig werden. Um leistungsstarke Policen zu finden, haben die Tester 189 Tarife genauer unter die Lupe genommen.

Getestet wurden in erster Linie die Leistungen der Angebote, aber auch die Preise wurden überprüft. Da sich das Angebot im Laufe der vergangenen Jahre deutlich verbesserte, konnten 55 Tarife die Testnote „sehr gut“ erreichen. Für den 43-Jährigen Modellkunden reichten die Preise aber auch hier von 13 bis 47 Euro, sodass ein nachfolgender Preisvergleich durchaus sinnvoll ist.

Anhand des Vergleichs können dann nicht nur die Zahnversicherung Testsieger der Stiftung Warentest, sondern gleichzeitig auch die günstigsten Tarife ausgewählt werden.

Frühzeitiger Abschluss einer privaten Zahnversicherung in jungem Alter sinnvoll

Um sich vor den hohen Kosten von Zuzahlungen zu schützen, ist eine Zahnzusatzversicherung also für nahezu alle Menschen sinnvoll. Da sich die monatlichen Beiträge jedoch am Alter der zu versichernden Person sowie am Leistungsumfang orientieren, sind die Kosten für die Versicherung umso günstiger, je jünger die Antragsteller sind.

Schließlich zahlen jüngere Versicherte deutlich länger in die Versicherung ein, gleichzeitig haben sie in der Regel noch sehr gesunde Zähne und benötigen daher keinerlei Leistungen. Für Kinder ist ein leistungsstarker Vertrag bereits ab nur 5 Euro monatlich zu haben. Eltern sollten also schon frühzeitig prüfen, ob ein Abschluss möglich ist.

Aber auch im Alter von 20 oder 30 Jahre steigen die Kosten nur geringfügig, und zwar auf rund 10-15 Euro pro Monat. Zu beachten ist hierbei, dass beim Abschluss eines Versicherungsvertrages Gesundheitsfragen zu beantworten sind.

Wer bereits Zähne verloren hat oder in einer dauerhaften Behandlung steckt, wird nur schwer einen passenden Versicherungsschutz finden. Auch aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, die Zahnzusatzversicherung möglichst frühzeitig abzuschließen und sich schon im Jugendalter für einen entsprechenden Vertrag zu entscheiden.